
Was ist Radon?
Wie wird der radioaktive Zerfall gemessen? Die Menge der radioaktiven Zerfälle pro Zeit wird als Aktivität bezeichnet. Sie wird in der Einheit Becquerel (Bq) gemessen. 1 Bq entspricht dabei genau einem radioaktiven Zerfall pro Sekunde. Für das Gas Radon gibt man typischerweise an, wie viele Atomkerne in einem Kubikmeter Luft zerfallen (Bq/m³).Uran-238 ist radioaktiv, das bedeutet, es zerfällt und wandelt sich dabei in andere Stoffe um. So entsteht aus Uran-238 über mehrere Zwischenschritte zunächst Radium-226 und dann Radon-222.

Wo Radon vorkommt
Nachdem das Radon die Erdoberfläche erreicht hat, wird es im Freien durch die ständigen Luftbewegungen schnell verteilt und mit Frischluft verdünnt. Im Jahresdurchschnitt liegt die Aktivitätskonzentration von Radon im Freien in Deutschland gewöhnlich zwischen 5 und 30 Becquerel pro Kubikmeter Luft.
Neben der Zusammensetzung des Bodens beeinflussen auch Witterungsfaktoren wie Niederschlag, Wind oder Temperatur die Menge an Radon, die aus dem Boden in die Außenluft abgegeben wird. Das bedeutet, dass die Aktivitätskonzentration von Radon in der Luft im Verlauf eines Tages, bzw. eines Jahres, stark schwanken kann.
Radon gelangt über undichte Stellen in Fundament oder Kellermauern, Kabel- und Rohrdurchführungen direkt aus der Bodenluft in das Gebäude. Sind die Räume im Keller- oder Erdgeschoss schlecht belüftet, kann sich das radioaktive Gas dort ansammeln.
In allen Häusern gibt es Radon in der Luft. Die mittlere Aktivitätskonzentration von Radon in Wohnungen in Deutschland liegt bei etwa 50 Becquerel pro Kubikmeter Luft. Wenn im Boden sehr viel Radon entsteht oder das Gas leicht in das Gebäude eindringt, kann dieser Wert allerdings auch bei einigen hundert bis wenigen tausend Becquerel pro Kubikmeter liegen. Dabei wird die Menge an Radon in einem Gebäude durch drei Faktoren bestimmt:
- die Radonkonzentration im Boden,
- die Dichtheit des Gebäudes gegenüber dem umgebenden Boden,
- der Austausch von Innenraumluft durch Außenluft. Dieser wird beeinflusst sowohl durch die Luftdichtheit des Gebäudes als auch durch das Verhalten der Bewohnerinnen und Bewohner bzw. Nutzerinnen und Nutzer.
Radon ist von Ort zu Ort und von Gebäude zu Gebäude unterschiedlich. Deshalb kann man die Radonkonzentration in Innenräumen nur durch eigene Messungen bei sich zu Hause oder am Arbeitsplatz sicher bestimmen.
Radon ist sehr leicht in Wasser löslich und ist deshalb auch im Grundwasser enthalten. Bei der Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk und während der Verteilung verflüchtigt sich der größte Teil davon wieder in die Luft. Gemäß Trinkwasserverordnung gilt für Radon im Trinkwasser ein Grenzwert von 100 Becquerel pro Liter. Dieser Grenzwert wurde bisher im Trinkwasser von NRW nicht überschritten. Das Wasser aus unseren Wasserhähnen enthält nur noch wenige Becquerel Radon pro Liter. Leitungswasser zu trinken und zu verwenden (z. B. zum Kochen oder Duschen) hat deshalb für die Aufnahme von Radon kaum eine Bedeutung. Es ist also ungefährlich, das Wasser zu nutzen und zu trinken.
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